Erläuterung der Namensfindung: Das Kalltal

Der kleine Fluss Kall bahnt sich von seiner Quelle östlich des Hohen Venns auf mehr als 25 Kilometern seinen Weg durch das Kalltal, bis zu seiner Mündung in die Rur in Zerkall (siehe auch Infos zum Nationalpark Eifel - Infopunkt in Zerkall).
Ursprung des Namens ist das keltische Wort "kallos", das in grob formuliert etwa dunkel oder schwarz bedeutet. Wenn man sich aufmerksam umschaut, wird der Hintergrund überall im Hohen Venn leicht ersichtlich, denn das typische Vennwasser ist dunkelbraun bis schwarz eingefärbt und prägt auch die Farbe des Wassers der Kall (wenn auch nur noch in abgeschwächter Form).

In der Gegend des Naturschutzgebietes ist die Kall ein weitgehend unverbauter, frei fließender Mittelgebirgsfluss. Ihr Ufer ist streckenweise von typischen Hochstauden und Röhrichten (wie z.B. Pestwurz, Rohrglanzgras, Binsen und Mädesüß) bestanden, teils von Erlen-Galeriewald bewachsen. Die Talauen im Kalltal sind seit jeher durch alte Erlen-Auwälder geprägt, woran man eine (heutre selten anzutreffende) intakte natürliche regelmäßige Überschwemmung im Laufe der Jahreszeiten ablesen kann. Dieser naturnahe Charakter der Kall zeigt sich auch in Wiesen-, Weiden- und Magergrünland der Auen.

So bildet das Kalltal in Gemeinschaft mit den von kleineren Bächen durchflossenen Nebentälern einen Rückzugs- und Verbreitungsraum für die natürlichen Tiere und Pflanzen der Eifel, wie man es heute kaum noch findet. Besonders hervorzuheben sind hier Bestände von Biber, Eisvogel und seltenen Fledermausarten.